Mit „Regina“ kämpft Albert Lorzing inmitten der deutschen Revolution 1848 leidenschaftlich für Demokratie und Recht und damit gegen politische Extreme. Mit der klaren Absage an politische Radikalismus und einem klaren Bekenntnis auch zum sozialen Kompromiss durch Verhandlungen nimmt Lorzing bereits früh die späteren Konflikte insbesondere zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten vorweg. Eine Ansage, die damals wie heute brandaktuell ist, für die Verteidigung unserer Demokratie genauso wie für die Festigung demokratischer Strukturen z. B. in den Ländern des sog. „Arabischen Frühlings“, so Prof. Hansgünther Heyme im Gespräch mit dem Leiter von OK-TV Ludwigshafen Dr. Wolfgang Ressmann.
„Regina“ ist daher keine Revolutionsoper, sondern weist den Weg zur Neugestaltung Deutschlands nach dem so erhofften Sieg über den Feudalismus in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dies erklärt auch, warum die Oper – nach dem Scheitern der demokratischen Revolution – erst 1899 verzerrt und verfälscht uraufgeführt wurde und spätere Inszenierungen insbesondere in der DDR diese Kernaussage in ihr Gegenteil verkehrten. Heyme erläutert in dem TV-Gespräch sein Regiekonzept, Lortzing unverfälscht auf die Opernbühne zu bringen. Die Opernproduktion erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Pfalztheater in Kaiserslautern. Deutsche Demokratiegeschichte als große Oper, ein TV-Gespräch über eine außergewöhnliche Inszenierung.